Der Nationalpark Wattenmeer beherbergt das größte zusammenhängende Salzwiesengebiet in Europa, ein wahrhaft einzigartiger Ort. Diese Region ist weder vollständig Meer noch Land und zeigt sich manchmal in zartem Lila, manchmal in sattem Grün. Regelmäßig wird sie von der salzigen Nordsee überflutet. Die Salzwiesen bei St. Peter-Ording, die von den Einheimischen als „Vorland“ bezeichnet werden, entstehen durch die Fluten der Nordsee. Diese Fluten tragen kleine Schwebteilchen ins Watt, die sich nach und nach zu einer Schlickschicht verdichten. Hier beginnen erste, besonders widerstandsfähige Pflanzen wie der Queller zu wachsen. Mit der Zeit lagern sich immer mehr Schichten in Richtung Deich ab, auf denen sich schließlich weitere Pflanzenarten ansiedeln. Diese Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler, die Überflutungen und Trockenperioden, Salzwasser und Regen, Winterfrost und sommerliche Hitze gleichermaßen trotzen.