Nachhaltigkeitszertifizierungen für touristische Leistungsträger

Nachhaltigkeitszertifizierungen dienen einerseits dazu, touristischen Unternehmen Hilfestellung bei der Einführung entsprechender Nachhaltigkeitspraktiken und -standards zu geben, andererseits eröffnen sie die Möglichkeit, durch die Auszeichnung bzw. das Label nach außen zu demonstrieren, dass es sich um ein nachhaltiges Unternehmen handelt. Es gibt eine große Vielfalt an verschiedenen Zertifizierungssystemen im Tourismus. Warum dies so ist, welches für wen am besten geeignet ist und was letztlich die Idee hinter Zertifizierungssystemen ist, das möchten wir Ihnen hier aufzeigen.

Folgende Themen erwarten Sie auf dieser Seite:

Bedeutung und Mehrwert von Nachhaltigkeitszertifizierungen

Unter Nachhaltigkeitszertifizierungen im Tourismus werden standardisierte, freiwillige, unabhängige Bewertungsverfahren verstanden, die touristische Unternehmen dabei unterstützen, die Einführung von Nachhaltigkeitspraktiken fördern und damit ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren, soziale Verantwortung zu übernehmen und wirtschaftlich erfolgreich zu agieren.

Dabei handelt es sich bei den anspruchsvolleren Zertifizierungen um Managementsysteme, die die Fähigkeit der Unternehmen verbessern, sich nachhaltig zu entwickeln, indem sie vordefinierte Prozesse und Ziele festlegen, die die Unternehmen erreichen müssen, um die Zertifizierung zu erhalte

Zertifizierungen spielen eine entscheidende Rolle in einer Welt, die von immer unvorhersehbareren Schwankungen, Unsicherheiten, einer stetig steigenden Komplexität und einer häufig mehrdeutigen Faktenlage (VUKA: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität) geprägt ist. Denn sie dienen einerseits dazu, den Unternehmen Hilfestellung bei der Einführung entsprechender Nachhaltigkeitspraktiken und -standards zu geben, andererseits eröffnen sie die Möglichkeit, durch die Auszeichnung bzw. das Label nach außen zu demonstrieren, dass es sich um ein nachhaltiges Unternehmen handelt. Sie bauen Vertrauen auf und fördern damit die Glaubwürdigkeit. Touristische Zertifizierungen sind demnach von großem Nutzen sowohl für die Leistungsträger der Tourismusbranche als auch für die Reisenden selbst.

Gerade aktuell, da viele touristische Akteure und auch Reisende zunehmend Wert auf verantwortungsvolles Handeln legen, dienen Zertifizierungen als Maßstab für nachhaltige Praktiken.

Vorteile von Nachhaltigkeitszertifizierungen

Zertifizierungssysteme im Bereich Nachhaltigkeit im Tourismus bieten Leitlinien und Standards, um die Umweltbelastung zu reduzieren, soziale Verantwortung zu fördern und wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Zu den wichtigsten Beweggründen für die Einführung von Zertifizierungssystemen in Unternehmen zählen:

Glaubwürdigkeit, Transparenz und Vertrauen

Zertifizierungen vermitteln Glaubwürdigkeit gegenüber Reisenden und touristischen Leistungsträgern, indem sie transparente und nachweisbare Standards für nachhaltige Praktiken etablieren.

Wettbewerbsvorteil

Unternehmen mit Zertifizierungen können sich von Mitbewerbern abheben und eine positivere Wahrnehmung durch verantwortungsbewusste Reisende erlangen.

Umsetzung von Nachhaltigkeit

Wer sich im Rahmen einer Zertifizierung ernsthaft mit anspruchsvollen Kriterien und Standards auseinandersetzt, die alle Dimensionen der Nachhaltigkeit umfassen (Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Management), greift in seine Unternehmensprozesse ein und versucht diese langfristig zu optimieren. Dabei ähneln sich die meisten Kriteriensets, da die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit durch bestimmte Maßnahmen umgesetzt werden.

  • Umwelt: z. B. Klimaschutz, Klimaanpassung und Energiemanagement; Mobilität; Erhalt der biologischen Vielfalt; Ressourcenschutz und Ressourceneffizienz
  • Gesellschaft: bspw. Arbeit und Beschäftigung; Gerechtigkeit im globalen Süden; Kooperationen und Netzwerke; Historisches Erbe und regionale Kultur
  • Wirtschaft: z. B. Betriebliche Rentabilität u. Wettbewerbsfähigkeit; Saisonalität; Nachhaltige und regionale Wertschöpfung
  • Management: Strategie und Leitbild der Nachhaltigkeit; Besucherlenkung, Gästezufriedenheit, Stakeholdermanagement, Barrierefreiheit/Reisen für Alle; Risiko- und Krisenmanagement

Kosteneinsparungen

Diese optimierten Geschäftsprozesse gehen häufig einher mit Kosteneinsparungen die bspw. aus dem sparsameren Umgang mit Ressourcen herrühren (geringere Energie-, Wasser- oder Entsorgungskosten).

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Anspruchsvolle Zertifizierungen erfordern eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance und ermöglichen es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu stetig zu erhöhen.

Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit

Immer häufiger suchen Mitarbeitende nach sinnvollen Tätigkeiten und wollen durch ihr tägliches Tun auf eine zukunftsfähige Ausrichtung ihres Arbeitgebers und der Gesellschaft hinwirken.

Herausforderungen von Nachhaltigkeitszertifizierungen

Nachhaltigkeitszertifizierungen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung umweltfreundlicher Praktiken und sozialer Verantwortung. Allerdings sind sie mit einigen Herausforderungen verbunden.

Kosten und Ressourcen

Die Erlangung und Aufrechterhaltung von Zertifizierungen, meist durch eine externe Auditorin bzw. einen Auditor, kann kostspielig sein, erfordert Zeit, personelle Ressourcen und Schulungen für das Personal.

Komplexität

Anspruchsvolle Zertifizierungssysteme sind meist zunächst komplex und erfordern eine umfangreiche Dokumentation sowie ein tiefes Verständnis für die Anforderungen.

Greenwashing-Risiko

Entscheidungshilfe für Sie als touristische Leistungsträger oder Akteure

Sie stehen vor der Entscheidung ein touristisches Label einzuführen? Dann möchten wir Ihnen mit den folgenden Ausführungen eine Orientierungshilfe bieten und Sie vom Überlegen ins Tun begleiten:

  • Ausrichtung an Zielen: Prüfen Sie, welche Ziele und Werte Ihr Unternehmen hat und welches Zertifizierungssystem am besten dazu passt.
  • Ressourcenbewertung: Prüfen Sie die verfügbaren Ressourcen sowohl finanziell, personell als auch zeitlich, um die Anforderungen an die Zertifizierung zu erfüllen.
  • Vertrauen und Glaubwürdigkeit: Untersuchen Sie die Glaubwürdigkeit und die Unabhängigkeit des Zertifizierungssystems und wie es von Reisenden und anderen Unternehmen wahrgenommen wird. Unterstützung kann Ihnen hierbei der LabelGuide bieten.
  • Anspruch an die Kriterien: Trauen Sie sich! Und fordern Sie sich und Ihr Unternehmen heraus. Anspruchsvolle, sich an global gültigen Standards orientierende Kriterien, erwecken das Vertrauen. Je transparenter ein Zertifizierungssystem einsehbar ist, desto höher ist seine Glaubwürdigkeit.
  • Selbstverpflichtung oder Managementsystem: Jede ernst gemeinte Initiative in Richtung Nachhaltigkeit ist wichtig und unterstützenswert. Steigen Sie mit einer Selbstverpflichtung beispielsweise über Leitsätze (z. B. unser Beispiel FÖHRGreen) ein und bauen Sie so ihr Nachhaltigkeitsverständnis aus und motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden. Möchten Sie jedoch ein noch effizienteres und anspruchsvolleres Gütesiegel erhalten, so führt kaum ein Weg an einem Managementsystem vorbei. Es gibt z. B. Qualitäts-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagementsysteme. Sie alle greifen tief in Ihre unternehmerischen Geschäftsprozesse ein und ersuchen diese zu optimieren. Eigen ist allen Managementsystemen der kontinuierliche Verbesserungsprozess, der meist durch ein externes Audit überprüft wird (z. B. unser Beispiel von Dithmarschen Tourismus).
  • Praktikabilität: Suchen Sie sich das Gütesiegel, welches zu Ihnen passt. Wichtig: Nachhaltigkeit ist Chefinnensache. Idealerweise haben Sie in Ihrem Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbeauftragten oder eine Nachhaltigkeits-AG, an die Sie die Umsetzung und Erfüllung der Kriterien delegieren können. Auch wenn der Anfang schwer erscheint, die Vorteile sind zahlreich und lohnen sich.
  • Verbreitung: Schauen Sie sich in Ihrer Region um, welche Gütesiegel es schon gibt oder mit welchen Labeln sich Ihre Nachbarn beschäftigen. Immer mehr touristische Destinationen streben eine Zertifizierung an. Schließen Sie sich als Partnerunternehmen diesem Netzwerk an, denn es ist sinnvoll auf dem Weg zur Zertifizierung mit Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten.

Die Welt der Gütesiegel und Zertifikate

Innerhalb der Systeme kann zwischen Gütesiegeln, zertifizierbaren Managementsystemen, Akkreditierungssystemen und Berichtstandards unterschieden werden.

Gütesiegel werden in der Regel für bestimmte Eigenschaften einer Initiative, eines Produktes, einer Dienstleistung oder eines Unternehmens vergeben. Sie zeichnen verschiedene Bereiche des Tourismus wie Unterkünfte oder andere touristische Betriebe, Transport, Aktivitäten oder ganze Destinationen aus.
Managementsysteme geben Richtlinien vor, um die zahlreichen Aufgaben des Managements erfolgreich und unter Berücksichtigung bestimmter Prinzipien zu bewältigen. Auch diese werden für Produkte, Dienstleistungen und Destinationen angewendet.
Berichtsstandards sind Leitlinien für die Darstellung von Nachhaltigkeitsaktivitäten und –leistungen von Unternehmen im Rahmen der Berichterstattung bspw. durch den Nachhaltigkeitsbericht.
Akkreditierungssysteme geben Mindestanforderungen für bestimmte Zertifizierungsverfahren vor und sichern somit die Qualität der Inhalte und Verfahren bei der Vergabe von Gütesiegeln.

Nachhaltigkeitszertifizierungen für die Tourismusbranche

Das ideale Nachhaltigkeitszertifikat für den Tourismus deckt alle Dimensionen der Nachhaltigkeit – also sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Aspekte – ab und betrachtet zusätzlich das Management im Unternehmen. Weltweit gibt es etwa 200 Gütesiegeln zu Nachhaltigkeit im Tourismus. Doch bei dieser Menge an Labeln, kann der Überblick schnell verloren gehen. Umso wichtiger ist ein hohes Maß an Transparenz und Glaubwürdigkeit bei touristischen Gütesiegeln und Zertifikaten.

Global Sustainable Tourism Council

Das Global Sustainable Tourism Council (GSTC), der Globale Rat für nachhaltigen Tourismus, erstellt und verwaltet die globale Nachhaltigkeitsstandards und ist damit die Mutter aller Kriterien im Tourismus. Dabei gibt es Kriterien für öffentliche Entscheidungsträgerinnen und Destinationsmanagerinnen bzw. Destinationsmanager sowie Kriterien für Hotels und Reiseveranstalter. Die Kriterien repräsentieren die Leitprinzipien und Mindestanforderungen, die jedes Tourismusunternehmen oder Reiseziel anstreben sollte, um die natürlichen und kulturellen Ressourcen unseres Planeten zu schützen und zu erhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Tourismus sein Potenzial als Instrument zur Erhaltung und Armutsbekämpfung ausschöpft.

Die GSTC-Kriterien bilden die Grundlage für die Akkreditierung von Zertifizierungsstellen, die Hotels/Unterkünfte, Reiseveranstalter und Reiseziele mit nachhaltigen Richtlinien und Praktiken zertifizieren. Das GSTC selbst zertifiziert keine Produkte oder Dienstleistungen, sondern bietet über seinen Partner Assurance Services International ein Programm an, um Zertifizierungsstellen zu akkreditieren. Das GSTC ist eine unabhängige und neutrale Organisation, die eine vielfältige und globale Mitgliedschaft vertritt, darunter nationale und regionale Regierungen, führende Reiseunternehmen, Hotels, Reiseveranstalter, NGOs, Einzelpersonen und Gemeinschaften – alle streben danach Best Practices im nachhaltigen Tourismus zu erreichen.

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In Deutschland am weitesten verbreitete Kriterien

Die folgenden Zertifizierungen für die Tourismusbranche zählen in Deutschland zu den am weitesten verbreiteten und haben verschiedene Zielrichtungen

ISO 14001

Bei der ISO 14001 handelt es sich um eine internationale Norm für Umweltmanagement, zu dessen zentralen Elementen die Planung, die Durchführung, die Kontrolle und die Verbesserung gehören (PDCA-Zyklus). Betriebe, welche ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 eingeführt haben, können sich durch akkreditierte Zertifizierungsstellen überprüfen lassen. Erfüllt das betriebliche Umweltmanagement die Standards und Vorgaben der Norm, werden die Betriebe zertifiziert. Zur ISO 14000 Normenfamilie zählen weitere Normen, einen Überblick und weitere Informationen zur ISO 14000 Normenfamilie finden Sie hier.

Die ISO 14001 ist geeignet für Unternehmen (Hotels, Eventlocations), Dienstleistungen und Produkte.

 

Die EMAS

EMAS ist ein Gütesiegel der Europäischen Union und eines der anspruchsvollsten Systeme für nachhaltiges Umweltmanagement. Unternehmen und Organisationen wird dieses Siegel verliehen, wenn sie die Vorgaben der EMAS-Verordnung umsetzen und erfüllen. Ziel ist es, dass die Umweltleistungen unter Anwendung eines standardisierten Umweltmanagementsystems kontinuierlich verbessert werden. Weiter Informationen finden Sie auf der Internetseite zu EMAS.

Die EMAS ist geeignet für Hotels, Location, touristische Attraktionen und Dienstleister.

 

Bio Hotels

Unter dem Siegel  Bio Hotels haben sich Hotelbetreibende zusammengeschlossen, die in ihrem Betrieb konsequent auf den Einsatz von Bioprodukten setzen. Die Hotels haben zudem als Mindestanspruch die Verwendung von Ökostrom sowie den ausschließlichen Einsatz von Papieren aus Recycling oder aus nachhaltiger Waldwirtschaft definiert. Ferner werden die meisten Betriebe durch “eco hotels certified” zertifiziert, über ein Benchmarksystem verglichen sowie einem kontinuierlichen Ressourcenmanagementprozess unterzogen.

Die Zertifizierung Bio Hotels ist maßgeblich geeignet für Hotels.

 

Green Globe

Green Globe ist ein Programm zur Zertifizierung und Leistungsverbesserung von touristischen Unternehmen. Es wird weltweit eingesetzt und wurde speziell für die Anforderungen der Reise- und Tourismusindustrie konzipiert. Mit der Green Globe-Zertifizierung verbunden ist die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmangementsystems, das auf den drei Säulen Umweltfreundlichkeit, soziale Verantwortung und wirtschaftliche Rentabilität basiert.

Green Globe ist geeignet u. a. für Hotels und Resorts, Veranstaltungslocations, touristische Attraktionen, Restaurants, Spa- und Wellnesseinrichtungen und Reiseveranstalter.

 

Green Key

Green Key ist ein internationales Zertifizierungsprogramm der Foundation for Environmental Education für die Hotellerie und Freizeitparks. Es verfolgt das Ziel Eigentümer, Mitarbeiter und Gäste für ihr Handlungspotential im Nachhaltigkeitsbereich zu sensibilisieren und zum Handeln zu motivieren. In Deutschland erfolgt die Zertifizierung auf der Grundlage eines Kriterienkatalogs durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung. Beim Green Key Zertifikat steht die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens im Vordergrund. Daher steigert sich der Anspruch der Pflichtkriterien mit jeder weiteren Prüfung. Es ist davon auszugehen, dass Hotels mit wiederholter Zertifizierung, ihr Nachhaltigkeitskonzept kontinuierlich verbessert haben.

Green Key ist geeignet für Hotels und Freizeitparks.

 

GreenSign

Die Zertifizierung GreenSign wurde speziell für die Hotellerie entwickelt und hat eine nachhaltige Hotelführung zum Ziel. Laut der Zertifizierungsinstitution repräsentiert GreenSign eine auf Langfristigkeit ausgelegte Unternehmensverantwortung. Im Rahmen der Zertifizierung werden Betriebsprozesse mit Hinblick auf Energie- und Umwelteffizienz, Qualitätsmanagement, Kundenansprache und Mitarbeiterloyalität überprüft und verbessert. GreenSign wird in fünf verschiedenen Stufen vergeben.

GreenSign ist geeignet für Hotels, Spa- und Wellnesseinrichtungen, Gastronomiebetriebe und für Büros.

 

TourCert

TourCert ist ein für die Tourismusbranche eigenentwickeltes Beratungs- und Zertifizierungssystem, welches international anerkannt und dessen Kriterien GSTC-Recognized sind. Als Besonderheit nennt der Zertifizierer die langfristige Ausrichtung und Prozessorientierung, die eine kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsleistung ermöglichen soll. Hierfür wird auf die Eigenermächtigung (Empowerment) der Betriebe gesetzt. Das heißt, im Rahmen der Zertifizierung werden lernende Strukturen aufgebaut und Voraussetzungen für eine gemeinsame Unternehmensentwicklung geschaffen.

TourCert ist geeignet für Destinationen, Hotels & Unterkünfte, Reisebüros und Reiseveranstalter.

 

Travelife

Travelife ist ein international verwendetes Zertifizierungssystem für die Reise- und Tourismusindustrie und hat das Ziel die effiziente und effektive Einführung von nachhaltigen Prinzipien im Tourismus zu ermöglichen sowie die Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar zu machen. Betriebe erhalten bei nachweislicher Erfüllung aller Kriterien entweder den Travelife Gold Award oder den Travelife Award of Excellence.

Travelife ist geeignet für Hotels & Unterkünfte, Reisebüros und Reiseveranstalter.

 

Viabono

Viabono ist ein nationales Zertifizierungssystem zur Kennzeichnung umwelt- und klimafreundlicher Dienstleister der Tourismusbranche. Für die Erlangung des Siegels müssen die Betriebe verschiedene Kennzahlen zur Endenergie, den Kohlenstoffdioxidemissionen, dem Wasser und Restabfall erfassen. Diese Kennzahlen werden in Bezug zu vergleichbaren Betrieben gesetzt und nur, wenn die Zahlen des Betriebs besser als die Vergleichszahlen sind, kann eine Zertifizierung erfolgen. Überdies müssen Betriebe regionale und fair gehandelte Lebensmittel beziehen. Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Geeignet ist Viabono z. B. für Hotels & Unterkünfte, Gastronomiebetriebe, Campingplätze, Jugendunterkünfte, Reiseveranstalter oder Tourist-Informationen.

 

DEHOGA Umweltcheck

Der Umweltcheck wurde als Instrument des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) entwickelt, um den mittelständischen Hoteliers und Gastronomen eine praktikable und finanzierbare Lösung für die Verbindung von Ökologie und Ökonomie an die Hand zu geben. Das Umweltengagement der zertifizierten Betriebe soll klar und transparent dargestellt werden. Laut DEHOGA schließt der Umweltcheck die Lücke zwischen dem Einstieg in das betriebliche Umweltengagement und sehr anspruchsvollen Umweltauszeichnungen oder Umweltmanagementsystemen, beispielsweise EMAS oder ISO 14001.

Der DEHOGA Umweltcheck ist geeignet für Hotels & Unterkünfte und Gastronomiebetriebe.

 

Berichterstattung in Sachen Nachhaltigkeit

Der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Tourismus kommt zunehmend mehr Bedeutung zu, da sie das Bewusstsein für die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft schärft und die Branche dazu anregt, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Ein hochwertiger Nachhaltigkeitsbericht schafft nicht nur Transparenz und Einblicke in die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen, sondern dient auch als Leitfaden für die kontinuierliche Verbesserung von Praktiken und fördert das Vertrauen der Stakeholder. Dabei muss ein guter Nachhaltigkeitsbericht nicht nur Daten liefern, sondern auch die Fortschritte, Herausforderungen und zukünftigen Ziele der Unternehmen oder Destinationen klar kommunizieren, um einen positiven Wandel in der gesamten Branche zu fördern. Der Nachhaltigkeitsbericht wird üblicherweise auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht

© 𝐌𝐚𝐫𝐤𝐮𝐬 𝐑𝐨𝐡𝐫𝐛𝐚𝐜𝐡𝐞𝐫

Deutscher Nachhaltigkeitskodex

Der Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet Unternehmen unterschiedlicher Größe einen Rahmen für die Berichterstattung zu nicht finanziellen Leistungen. Hat ein Betrieb oder eine Organisation einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Vorgaben des DNKs erstellt, kann eine Entsprechenserklärung in der Datenbank des DNK abgegeben werden. Durch den DNK werden Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar, mit höherer Verbindlichkeit transparent und besser vergleichbar.

Hier können Sie sich unseren Leitfaden rund um Nachhaltigkeitszertifizierungen herunterladen

zum Leitfaden

Nachhaltigkeitsinitiativen ohne Zertifizierungssystem

Auch ohne Nachhaltigkeitszertifizierung kann ein Unternehmen oder eine Destination zukunftsfähig agieren.

Dies zeigen unser Beispiel FÖHRGreen sowie das Team des diesjährigen Preisträgers des Deutschen Tourismuspreises von Im Jaich für ihre nachhaltigen Urlaubswelten an Deutschlands Küsten eindrucksvoll auf. Wichtig ist ein Commitment und dass dieses ernsthaft gelebt und umgesetzt wird. Schon mit dem Einkauf regionaler und nachhaltiger Produkte kann viel erreicht werden. Auch die Dienstkleidung kann nachhaltig produziert sein und der Strom vom Ökoanbieter sein. Nachhaltige Mobilität besitzt einen großen Hebel für die touristischen Aktivitäten, auch ohne Zertifizierung kann hier z. B. durch das Bereithalten von Ladesäulen, Leihrädern oder dem Verzicht aufs Auto und der Anreise mit der Bahn, viel getan und erreicht werden. Das umfangreiche Thema Recycling und ressourcenschonender Umgang mit Materialien und Lebensmittel sind ebenso mächtige Stellschauben in Richtung Nachhaltigkeit.

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FÖHRgreen macht das nachhaltige Handeln und Denken auf Föhr sicht- und erlebbar.

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© Wolfgang Diederich

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