Es riecht würzig nach Reet und Heu, es knarrt und knirscht. Ist da hinten nicht gerade ein Strohballen umgefallen? Und woher kommt plötzlich der Sturm, der um das Reetdach fegt? Wer das neue Museum im Roten Haubarg bei Witzwort auf Eiderstedt betritt, merkt schnell: Dies ist keine gewöhnliche Ausstellung.
Von der ersten Idee, das Museum im früher landwirtschaftlich genutzten Vierkant des Haubargs neu zu gestalten, bis zur Wiedereröffnung am 15. Mai dauerte es mehrere Jahre. Leiterin der Stiftung Nordfriesland und des Projekts, Johanna Jürgensen schrieb im Auftrag des Kreises Nordfriesland insgesamt 50 Planungsbüros für Konzepte an. Unter den eingereichten Entwürfen stach eins hervor: Die Idee von Aleesa Savtchenko und Johannes Scherze vom Studio Taucher Sound Scenography aus Berlin.
Herausgekommen sind zwölf Ausstellungsobjekte – wie ein Butterfass, eine Kornschaufel, ein Hufkratzer – die im Vierkant unter der 17 Meter hohen Decke in Lichtkegeln inszeniert sind und wie in einem Theaterstück oder Hörspiel miteinander agieren. Dafür sind im Ausstellungsraum 40 Lautsprecher angebracht. Zu jedem Objekt hat Autor Paul Norman Zacher Skripte geschrieben, die von verschiedenen Synchronsprechern vertont wurden. Jeder Gegenstand im Museum reagiert auf die Besucher und erzählt ihnen auf seine eigene Weise etwas über sich.
Das Herzstück der Ausstellung ist der Haubarg selbst, der erst mehr zu sich selbst, dann mit den Ausstellungsstücken spricht und so nach und nach seine Geschichte erzählt. Die markante Stimme kommt von Schauspieler und Synchronsprecher Friedhelm Ptok (90 Jahre alt), bekannt als die deutsche Stimme von Senator Palpatine aus den Star Wars-Filmen.
Das Museum im Roten Haubarg in Witzwort hat wie das Restaurant und Café vor Ort Mittwoch bis Sonntag von 11 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter www.museum-roterhaubarg.de.
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