Bei Kai, dem Katzenhai im Nationalparkhaus Husum
Rund um die Meeresbewohner – Zu Besuch bei Aquarien und mehr
Geheimnisse des Wattenmeeres entdecken: Einzigartige Einblicke durch Aquarien-Führungen gewinnen – zum Beispiel in den Ausstellungen der Schutzstation Wattenmeer an der Küste, auf den Inseln und Halligen, bietet sich Besuchern die Gelegenheit, bei einer Aquarien-Führung Watt- und Meeresbewohner zu erleben. Dort können die Tiere aus nächster Nähe betrachtet werden und man erfährt Wissenswertes über ihre Lebensweise.
Ein solcher Ausflug führt in die faszinierende Unterwasserwelt der Nordsee, der Heimat spannender Spezies. Zum Beispiel im direkt am Hafen gelegenen Nationalparkhaus Husum. Bei den etwa 30-minütigen Führungen werden die Bewohner des „Nordsee-Beckens“ wie zum Beispiel Garnelen, Seespinnen und Einsiedlerkrebse vorgestellt. „Unser absoluter Star ist Kai, der Katzenhai“, berichtet Simon Herrmann, der hier sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolviert. Wenn die FÖLerin Lotta Hörentrup auf der Insel Pellworm zum Start ihrer Führung Fische füttert, sind zum Beispiel Sandgrundeln und Schollen schnell zur Stelle: „Bei der Fütterung bekommen wir die häufigsten Fische des Wattenmeeres zu Gesicht“, erzählt sie. Kinder dürfen beim Füttern gerne helfen. Das im Sommer im Vergleich zur offenen See oft mehrere Grad wärmere Wasser, der Nahrungsreichtum und der Schutz vor Raubfischen machen das Wattenmeer für viele Jungfische zu einem attraktiven Lebensraum, erklärt sie weiter.
„80 % der Nordsee-Schollen verbringen deshalb ihr erstes Lebensjahr im Watt“, ergänzt ihre Kollegin Elya Rieger. „Abtauchen“ für eine Dreiviertelstunde und dabei weitere Meeresbewohner des Nationalparks kennenlernen, wie Schnecken und Krebse zum Beispiel, können Besucher in der Arche Wattenmeer, der größten Ausstellung der Schutzstation Wattenmeer, in Hörnum auf Sylt. Auch hier ist Fressen und Gefressen werden ein Thema, dabei kann es bisweilen krass zugehen: „Haben Sie gewusst, dass der Seestern seinen Magen nach außen stülpt, um Nahrung aufzunehmen? Klingt nicht appetitlich, ist aber sehr praktisch, wenn er die Muscheln dadurch quasi ausschlürfen kann“, berichtet die Biologin Angela Schmidt. Und: „Durch Futter im Becken kommt einiges in Bewegung in unseren Aquarien“, sagt sie. Strandkrabben zerlegen Futter mit den Scheren, Garnelen kommen herbei, um auch etwas abzubekommen. Deutlich langsamer sind die Einsiedlerkrebse zur Stelle, weil sie ihre Wohnung, ein leeres Schneckengehäuse, mit sich herumtragen müssen. „Bei der Fütterung kommen auch verborgen lebende Tiere zum Vorschein, von denen Sie wahrscheinlich nie gedacht hätten, dass es sie hier gibt“, sagt Schmidt. Schlangensterne zum Beispiel.